O Golęczewie w „Arbeitsbericht der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher”

„Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher‟ (AGoFF) to jedno z wiodących w Niemczech stowarzyszeń, skupiających genealogów. W najnowszym numerze biuletynu AGoFF ukazał się artykuł autorstwa Jutty Grube o Golęczewie. Mam nadzieję, że tekst dotrze do potomków byłych mieszkańców Golęczewa. Może dzięki temu uda się pozyskać kolejne zdjęcia i wspomnienia z dawnych dziejów wsi.

Pierwsza publikacja: Arbeitsbericht der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e.V. (AGoFF), 4/2022, s. 16-17

Die „Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher” (AGoFF) ist eine der führenden Vereinigungen für Ahnenforscher in Deutschland. In der neusten Ausgabe des AGoFF-Bulletins ist ein Artikel von Jutta Grube über Golęczewo erschienen. Ich hoffe, dass der Text die Nachkommen der ehemaligen Einwohner von Golęczewo erreicht. Vielleicht ist es dadurch möglich, mehr Fotos und Erinnerungen aus der alten Geschichte des Dorfes zu erhalten.

Erstveröffentlichung in: Arbeitsbericht der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e.V. (AGoFF), 4/2022, S. 16-17

Golenhofen (Golęczewo), Kr. Posen-West – ein deutsches Musterdorf

Unser Forscherkollege in Polen, Piotr Nojszewski von der WTG – Warszawskie Towarzystwo Genealogiczne, hat uns im Sommer 2022 auf die Webseite von Grzegorz Grupiński zu seinem Heimatort Golęczewo aufmerksam gemacht. Er wurde vom Betreiber der Seite gebeten, sein Projekt hier bekannt zu machen. Herr Grupiński sucht sowohl Kontakt zu Nachkommen von Bewohnern und/oder Nachkommen der Siedlerfamilien, die seinerzeit im Deutschen Reich verblieben sind, als auch zu Interessierten an der Geschichte der Königlich Preußischen Ansiedlungskommission oder an der besonderen Architektur des Ansiedlungsdorfes Golenhofen. Er spricht kein Deutsch, aber Englisch. Ein Kontaktformular ist auf der deutschen Webseite zu finden, siehe dazu die Links, darunter auch zu seiner Facebook-Gruppe.

Golęczewo, das am 29. August 1906 offiziell in Golenhofen umbenannt wurde, liegt nordnordwestlich der Stadt Posen, knapp westlich des Gutes Knischin, in der Nähe der Bahnlinie von Posen gen Norden über Obornik und Rogasen nach Kolmar und war ein ganz besonderes deutsches Musterdorf. Gerda Matzke hat in diesem Zusammenhang schon einiges veröffentlicht und sich dabei im „Archiv Ostdeutscher Familienforscher“, Bd. 25, S. 297–318 in ihrem Aufsatz „Auszug aus den Einwohnermeldeakten von Kaisersaue/Runowo Kr. Wongrowitz/Posen“ der Institution der Königlich Preußischen Ansiedlungskommission und ihrer Geschichte umfassend gewidmet.

Frank Rohowski aus der Schweiz hat Golęczewo in seinem Buch „Kurze Geschichte des Truppenübungsplatzes Warthelager … und seines aussergewöhnlichen Nachbarn“ ([2020], 264 S., zweisprachig [Deutsch/Polnisch], ISBN 978-3-033-07975-5) auf die interessanten Umstände der Gründung der Ansiedlung und ihrer Entwicklung in den ersten Jahren Bezug genommen. Herr Grupiński steuerte zum Buch einen Teil seiner Postkartensammlung bei. Herr Rohowski erklärte sich freundlicherweise einverstanden mit der auszugsweisen Nennung einiger Einzelheiten aus seinem Buch und informiert, dass einzelne Exemplare auch noch über ihn beziehbar sind (frank.rohowski@bluewin.ch).

Golęczewo entstand aus dem Erwerb durch die Ansiedlungskommission im Verlauf einer Zwangsversteigerung eines Gutes eines polnischen Adligen, was zunächst der normale Verlauf einer Neugründung durch diese Organisation war. Denn ihr Zweck war es, verschuldete Güter in polnischem Besitz aufzukaufen, um sie danach aufzuteilen und an interessierte deutsche, vorzugsweise evangelische Siedler, meist als sogenanntes Rentengut, zu vergeben. Grundlage dafür war ein Gesetz aus dem Jahr 1886. Um 1900 wurde die Ansiedlung durch die Kommission stark vorangetrieben, wobei viel Geld in die Hand genommen wurde. Genau in diese Zeit fiel auch der Erwerb von Golęczewo; möglicherweise wollte man hier etwas ganz besonderes schaffen, indem man zwischen 1902 und 1905 das deutsche Dorf als Mustersiedlung ganz in der Nähe des alten Gutsbezirkes errichtete und dabei – wie Herr Rohowski berichtet – großen Wert auf die architektonische Wirkung legte, weil man es einerseits für Werbezwecke bei Besichtigungen Ansiedlungswilliger nutzen und andererseits Anregungen für eine vorbildhafte Anlage und Einrichtung neuer Bauten liefern wollte. Das Projekt erregte weithin Aufsehen, was sich in vielen Zeitungsberichten niederschlug, darunter sogar in der deutschen Auslandspresse.

Die Siedlerliste ist auch im Netz auf der o.g. Seite zu finden. Wenn Ortsangaben in hellgrün sichtbar sind, so gibt es einen Hyperlink auf Google Maps, damit die Lage des Herkunftsortes angesehen werden kann.

Ein paar schöne Beispiele für die Ergebnisse von Kontaktaufnahmen einiger Nachkommen der Golenhofener Siedler sind in der Rubrik „Fotoarchiwum“ die Fotoalben der Familien Krüger aus Mittelpolen, Radeck aus Posen und Rosinger aus Ungarn (heute Rumänien).

Wir danken Piotr Nojszewski für diesen Hinweis, und hoffen, einerseits mit diesem Bericht das Interesse an Golenhofen (Golęczewo) und seiner Geschichte geweckt zu haben sowie andererseits auf viele neue Kontakte für Herrn Grupiński.

Jutta Grube